L-Arginin bei leichter bis mittlerer Impotenz
Aminosäuren spielen nicht nur beim Aufbau und Erhalt von Muskelmasse eine zentrale Rolle. Viele von ihnen übernehmen weitere Funktionen im Körper. Bei L-Arginin handelt es sich um eine sogenannte proteinogene α-Aminosäure. In den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von Untersuchungen, ob L-Arginin die Potenz steigern kann. Was die Studien hierbei zur Wirkung feststellen konnten, steht im Fokus dieses Artikels.
Welche Studien belegen die Wirkung von L-Arginin bei Erektionsstörungen?
Immer häufiger steht die Aminosäure L-Arginin im Fokus - und zwar als hervorragendes Potenzmittel. Sie soll bei erektiler Dysfunktion helfen und die Erektionsfähigkeit verbessern. Da sich nicht alle Hersteller an die Health Claims Verordnung gebunden fühlen, wird hier zum Teil das Blaue vom Himmel versprochen. Daher hilft ein Blick in die bisherigen Studien zu L-Arginin bei Impotenz:
- Bereits in 2003 wurde die Wirkung von Pycnogenol und L-Arginin bei erektiler Dysfunktion untersucht. 40 Männer im Alter von 25-45 Jahren nahmen teil. Sie erhielten pro Tag Dipeptid Arginylaspartat in einer solchen Menge, dass es 1,7 g L-Arginin pro Tag). Es braucht etwas Zeit, konkret drei Monate, bis 92,5% der Männer wieder eine normale Erektion hatten (Quelle).
- In 2015 wurde eine Studie veröffentlicht, welche die mögliche „Verbesserung der erektilen Funktion durch eine Kombination aus französischer Meereskiefernrinde und Roburinen mit Aminosäuren“ untersuchte. Unter den verwendeten Substanzen befand sich auch L-Arginin. 50 Männer nahmen an der Studie teil und das für einen Monat. Am Ende konnte die erektile Dysfunktion behoben werden (Quelle) und das ohne Nebenwirkungen.
Wie genau lässt sich die positive Wirkung von L-Arginin auf die Potenz bzw. Erektionsfähigkeit erklären? Für ein steifes Glied braucht es Stickstoffmonoxid und entspannte Blutgefäße. L-Arginin erweitert die Arterien und verbessert somit die Zirkulation vom Blut. Diese Funktionsweise ähnelt dem oftmals verschrieben PDE-5-Hemmer. Jedoch erzeugt L-Arginin als natürliche Substanz in der Regel keine Nebenwirkungen. Somit stellt es die gesündere Alternative für Männer mit Potenz-Erkrankungen dar.
Die Wirkung scheint insbesondere in Kombination mit Pinienrindenextrakt einzutreten bzw. lässt sich dabei noch verbessern. Eine Garantie für diese Behandlung wird kein Arzt oder Hersteller aussprechen. Die Erfolgsquote in den genannten Studien liegt jedoch sehr hoch!
Welche Nebenwirkungen sind bei L-Arginin wissenswert?
Vor der Verwendung von L-Arginin sollte dich ein Arzt gründlich untersuchen. Auf bestehende Erkrankungen und insbesondere dein Herz-Kreislauf-System. Solange die Dosierung nur wenige Gramm pro Tag vorsieht, sind von reinem L-Arginin keine Nebenwirkungen zu erwarten. Der Grenzwert liegt bei um die 15 Gramm Arginin täglich. Krebspatienten sollten die Einnahme vorab mit ihrem Arzt besprechen.
Darüber hinaus kommt es auf die jeweilige Zusammensetzung der Medikamente bzw. Nahrungsergänzungsmittel an. Die Erfahrungen zeigen, dass es bei kombinierten Präparaten häufiger zu Unverträglichkeiten kommt. Dazu zählen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie Verstopfungen.
Wie erfolgt die Einnahme von L-Arginin?
Die Aminosäure kann als Medikament verschrieben werden, aber auch in einem Nahrungsergänzungsmittel enthalten sein. Frei erhältliche Produkte sind meistens in Kapseln abgefüllt, um eine gleichbleibende Dosierung zu gewährleisten. L-Arginin kann aber ebenso als Pulver erworben werden. Hier ist auf ein genaues Abwiegen bei jeder Einnahme zu achten. Damit der Körper stets dieselbe Menge erhält und eine mögliche Wirkung gegen Erektionsstörungen darauf zurückgeführt werden kann.
Worauf ist beim Kauf von Produkten mit L-Arginin zu achten?
Nur selten ist das reine L-Arginin erhältlich. In Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln werden sie häufig mit weiteren Substanzen versetzt. Ohne Rezept vom Arzt, enthalten die Präparate häufig noch Pinienrindenextrakt oder Citrullin. In einigen Untersuchungen wurde gezeigt, dass Citrullin die Wirkung von Arginin verstärken kann. Wobei sich dies fast immer auf die allgemeine Leistungsfähigkeit bezieht. Ein Zusammenhang zur Potenz des Mannes ist möglich, aber bislang nur bedingt bewiesen worden.
Die genaue Dosierung sollte in Absprache mit einem fachkundigen Arzt (bspw. Urologen) erfolgen. Er kann parallel dazu die Veränderungen im Körper dokumentieren. So sollte sich bspw. die Durchblutung mit der Zeit verbessern bzw. Bluthochdruck abgebaut werden. Was auf die entspannten Gefäße zurückzuführen wäre.
Warum sollten L-Arginin und Citrullin zusammen eingenommen werden?
Wer auf PDE-Hemmer verzichten möchte, kann es mit L-Arginin und Citrullin probieren. Wobei Citrullin die Wirkung der Aminosäure zu verstärken scheint. Zu diesem Ergebnis kamen jedenfalls einzelne Studien. Eine gute Nachricht für Männer mit Potenzstörungen, welche nach einer naturbelassenen Lösung für ihre Gesundheit suchen.
Warum ist Stickstoffmonoxid für eine Erektion wichtig?
Kommt es zur sexuellen Erregung (Berührung, visuelle Reize etc.), kommt es zur Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) in den Schwellkörpern. Durch die Endothelzellen freigesetzt, beginnt ein komplexer Vorgang im Körper. Dank dem Stickstoffmonoxid kommt es zu einer höheren Blutzufuhr im Penis. Möglich wird dies, weil sich die Muskulatur in den Gefäßen entspannt.
Wobei es nicht immer ein Mangel an Stickstoffmonoxid sein muss. Eine erektile Dysfunktion kann auf Bluthochdruck bzw. verstopften Blutgefäßen beruhen. Dann gelangen die wichtigen Botenstoffe nicht in den Penis, um dort die gewünschte Potenz anzuregen. Wie gut die Durchblutung tatsächlich ist, kann ein Arzt feststellen.
Welche Lebensmittel beinhalten viel L-Arginin?
Da die Aminosäure als „semi-essentiell“ eingestuft wird, kann sie unser Körper teilweise selbst produzieren. Der Rest muss über die Nahrung aufgenommen werden. Andernfalls entsteht ein Mangel im Körper, welcher ggf. Impotenz begünstigt.
Bevor also an die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels gedacht wird, sollte zunächst die Ernährung auf den Prüfstand kommen. Folgende Lebensmittel sind besonders reich an L-Arginin:
- Eine Ernährung mit Hülsenfrüchten und Samen geht oftmals mit einer erhöhten Aufnahme von L-Arginin einher. Kürbiskerne stehen als natürliches Potenzmittel hoch im Kurs, weil sie viel L-Arginin enthalten. Die Liste setzt sich mit Erbsen, Pinienkernen sowie Buchweizenkörnern fort.
- Auch Erdnüsse sowie Walnüsse sind reich an L-Arginin.
- Darüber hinaus kommt die Aminosäure relativ hochkonzentriert in Lachs, Schweinefleisch und Reis vor. Selbst das Hühnerei zum Frühstück liefert eine gewisse Menge.
Analysen zeigen, dass es relativ einfach ist, genügend L-Arginin über die Ernährung aufzunehmen. Jedoch liegt der individuelle Bedarf ggf. höher oder es liegt eine Erkrankung vor, welche ein Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll erscheinen lässt.
Wie lässt sich die Durchblutung im Körper verbessern?
Viele Patienten mit Erektionsstörungen leiden unter Problemen mit ihrer Durchblutung. Wie bereits erwähnt, weitet L-Arginin die Gefäße und beugt somit Bluthochdruck vor. Zugleich gelangt mehr Blut in den Penis, was eine harte Erektion zum Ergebnis hat. Die Durchblutung im Körper lässt sich mit einer angepassten Ernährung (siehe oben optimieren). Außerdem sollte moderat und regelmäßig Sport getrieben werden. Dies stärkt das Herz-Kreislauf-System und verbessert die Gesundheit im Allgemeinen.
Fazit zu L-Arginin bei Potenzproblemen
Männer mit Erektionsstörungen müssen nicht zwingend PDE-5-Hemmer einnehmen. Derartige Medikamente stellen bei vielen Ärzten die erste Wahl dar. Jedoch bietet die Natur interessante Alternativen, welche die Gesundheit vermutlich nicht belasten. Zwar sollte die Behandlung mit L-Arginin von einem Arzt begleitet werden, aber potentielle Nebenwirkungen bleiben meistens aus. Lediglich Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen müssen ggf. auf die Einnahme verzichten.
Ansonsten kann L-Arginin Probleme mit der Erektion oftmals lösen. Die Erfahrungen sind überwiegend von Erfolg gekrönt und motivieren Männer dazu, das natürliche Potenzmittel auszuprobieren.